Die Facetten Madeiras

Madeira ein Eiland mitten im Atlantik, wo Licht und Schatten ständig miteinander in Wettstreit treten. Klima und Landschaft erzeugen eine außergewöhnliche Kombination, so dass jeder Besucher >sein< Madeira in ganz eigenem Licht sieht. Der Begriff Licht ist hier Programm, denn das ständige Spiel von Sonne und Wolken erzeugt immer neue Lichtreflexionen und Schattierungen auf der sich in vielfältiger Weise zeigenden Landschaft und zaubert somit die unterschiedlichsten Stimmungsbilder, ideal um faszinierende Fotos entstehen zu lassen, ein El Dorado für Landschaftsfotografen. Der ewige Frühling.....

An der Südküste Madeiras bei Ponta do Sol

...der Insel ist kein Märchen, das Klima ist das ganze Jahr über mild, jedoch häufig wolkenverhangen, was an der besonderen Lage Madeiras im Atlantik liegt. Im Norden der Insel sorgen Passatwolken für viel Regen, während es im Süden nahezu subtropisch ist. Während Erholungssuchende im Süden die wärmenden Strahlen der Sonne genießen, stehen Besucher auf dem Pico Ruivo - mit 1862 m höchster Berg Madeiras - nicht selten bei 10°C im Nebel oder Regen. Die Insel Madeira misst in der Länge 57 km und in der Breite 22 km und hat somit auf rd. 741 km² einen Höhenunterschied von knapp 2000 m. Die Topographie Madeiras erleichtert es den Bewohnern ausreichend Wasser für die Landwirtschaft im Süden zu gewinnen. Durch den Reichtum an Wasser im regenreichen Norden wurde eine raffinierte Bewässerungstechnik gebaut, welche die Plantagen im Süden auch heute noch mit ausreichend Wasser versorgt. Bei diesen künstlich angelegten Bewässerungskanälen handelt es sich um die sogenannten Levadas. Entlang dieser Levadas führen wunderschöne Wanderwege mit z.T. atemberaubenden Aussichten. Eine der bekanntesten Levadawanderungen führt vom Plateau Paul da Serra hinab, am Gasthaus Rabaçal vorbei, zu den 25 Quellen, auch bekannt als 25 Fontes. Allerdings ist das Gasthaus nicht bewirtschaftet, somit sollte genügend Proviant im Rucksack sein. 

Gesehen vom Hochplateau Paul da Serra - Ausgangspunkt zu den 25 Fontes (Levadawanderung)

Die 25 Fontes selbst liegen in einem weiten und grünen Talkessel.

Die 25 Fontes

 

 

Wer grandiose Bergpanoramen und Hochgebirgsfeeling mag, sollte sich die Königstour zum höchsten Berg Madeiras vornehmen. Sie führt vom Pico do Arieiro zum Pico Ruivo und setzt gute Kondition und Schwindelfreiheit voraus. Die Wanderung beginnt am Parkplatz des Pico do Arieiro auf 1800 m und führt zunächst über wenige Stufen zum Gipfel des Pico do Arieiro auf 1818 m. Von hier aus genießt man, gute Sicht vorausgesetzt, einen herrlichen Ausblick auf die Hochebene Paul da Serra, den Pico das Torres (1851 m) oder auf die Ostküste nach Ponta São Lourenço. Es gibt zwei Wege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden bis zur Berghütte Casa do Abrigo, welche man nach ca. 3 Stunden Wanderung erreicht. Nach weiteren 30 Gehminuten erreicht man den Gipfel des Pico Ruivo. Oben angekommen erschließt sich dem Wanderer ein faszinierender Weitblick. Die Nachbarinsel Porto Santo ist dann ebenso zu sehen wie die Halbinsel Ponta São Lourenço, welche sich im Osten in den Atlantik schlängelt. Beginnt man diese Tour früh morgens, kann es sein, dass die Bergspitzen wie aus einem riesigen Wolkenmeer auftauchen. Aber auch aus zeitlichen Gründen ist es ratsam diese Tour früh am Morgen zu beginnen, da es in den Nachmittagsstunden auch in dieser Höhe sehr warm werden kann.

 

Die Schmucklilie wächst hier nahezu an jedem Straßenrand

Eine unfassbar, vielseitige Pflanzenwelt erschließt sich dem Besucher an Land. Die Tierwelt ist insbesondere unter Wasser sehr zahlreich, beispielsweise gibt es hier viele Thun- und Schwertfische, aber auch Delphine und verschiedene Walfischarten sind im Gebiet der Insel zu finden. Die privilegierte Lage Madeiras im Atlantik ist ein idealer Schauplatz für vorbeiziehende Wale und Delphine. Da in unmittelbarer Küstennähe bereits Wassertiefen von 2000-3000 Meter erreicht werden, ist somit ein hervorragender Lebensraum für die Meeresriesen gewährleistet. Tauchreviere bei Caniço sind bekannt für ihren Artenreichtum. Der Golfstrom sorgt ganzjährig für angenehme Wassertemperaturen und ist daher ideal für Tauchgänge. Die Tauchbasen befinden sich zum größten Teil im Südosten der Insel.
Den typischen Strandurlaub gibt es auf Madeira nicht, da es nur wenig natürliche Strände gibt. In der Vergangenheit wurden jedoch in den meisten Orten von den Hotels Meerwasser-Schwimmbecken gebaut. Die Badegäste gelangen z.T. über Leitern an Felsklippen ins Wasser.

Ponta São Lourenço, die Halbinsel an der Ostküste

Kulturjunkies die ihren Urlaub lieber in Kirchen oder Museen verbringen sind in Funchal, der Hauptstadt der Insel, bestens aufgehoben. Hier gibt es unglaublich viel zu sehen, dazu zählen die vielen historischen Kirchen, die Architektur und die Gemälde oder auch der Besuch in einem der vielen Museen. Im Dezember 2013 wurde das Cristiano Ronaldo Museum in Funchal eröffnet. Dass Cristiano Ronaldo sich selbst für ein Kunstwerk hält, ist wohl kein Geheimnis. Jetzt ist er auch als Wachsfigur im Nationaltrikot im eigenen Museum zu sehen. Auf ca. 400 Quadratmetern stellt der gebürtige Madeirer seine Trophäen aus.

 

Die Felsenfinger bei Ribeira da Janela

Mein persönliches, fotografisches Highlight während meines Aufenthaltes war der Besuch der bekannten Gesteinsformationen bei Porto Moniz. In der Nähe der kleinen Ortschaft Ribeira da Janela. Der gleichnamige Fluss ist zugleich auch der längste der Insel und mündet in unmittelbarer Nähe der Felsenfinger ins Meer. Fasziniert von den ungezähmten Wellen in der Brandung, fiel es mir schwer diesen Ort wieder zu verlassen. Madeira ist unglaublich vielschichtig, ich habe hier nur einen Bruchteil dessen angesprochen, was es zu entdecken gibt. Daher werde ich die schöne Insel im Atlantik mit seinen aufregenden Steilklippen, arteinreichen Flora und wunderschönen Fotospots sicher wieder einmal besuchen. Madeira bietet seinen Besuchern viele Facetten, es lohnt sich.

Hier findet ihr weitere Fotos - Galerie Portugal-Madeira


Kommentar schreiben

Kommentare: 1
  • #1

    Michi W. (Donnerstag, 08 Mai 2014 20:56)

    Hallo Christiane, ein absolut fesselnder Reisebericht mit unendlich vielen Fakten. Gefällt mir sehr gut. Die Bilder natürlich auch ;-)
    Sehr schön, viele Grüße
    Michi

fc fc 500px Twitter google+ facebook Mein Blog RSS-FeedFineArtPrint