Der blaue 'Märchenwald' von Hallerbos am Südrand von Brüssel gehört für mich ohne Zweifel zu den fotografischen Highlights im Frühling, die ein LandschaftsfotografIn wenigstens einmal besucht haben sollte, sofern dieses Ziel einigermaßen erreichbar ist. Der Buchenwald von Hallerbos bei Halle (niederländisch: Wald von Halle), ist das Überbleibsel eines riesigen Urwaldes. Noch in der Römerzeit hatte er enorme Ausmaße und erstreckte sich vom Rhein bis an die Nordsee. Heute umfasst er noch eine Fläche von ca. 550 Hektar und steht unter Naturschutz, wobei zwei Wanderwege hindurchführen. Er stellt übrigens die heutige Sprachenteilung Belgiens dar. Nördlich des Waldes spricht man flämisch/niederländisch und südlich wallonisch/französisch, diese Tatsache rührt noch aus der Zeit der Französischen Revolution.
Inspiriert von fantastischen Fotografien aus dem Netz zog es mich im Frühling 2015 erstmals in diesen mystischen Wald südlich von Brüssel. Dieses
zauberhafte Fleckchen Erde bietet ab Mitte April eine Farbenpracht, die ich so noch nie zuvor in einem Wald gesehen habe, wie ein gigantischer blau-grüner Farbflash, der durch
hohe Säulen, die Baumstämme eindrucksvoll durchbrochen wird. Die Schönheit ist gleichermaßen schwer zu beschreiben wie auch zu begreifen, wenn man dies nicht selbst vor Ort erlebt hat. Ich
wollte so viele Fotos wie möglich und auch so viele Eindrücke wie möglich von hier mitbringen.

Kaum hat man den Wald betreten, strömt einem ein Duft entgegen, der an einen Botanischen Garten erinnert. Die satten Farben leuchten intensiv und in Verbindung
mit Sonnenlicht entstehen einzigartige Eindrücke, welche man als FotografIn am liebsten gleich alle auf einmal einfangen möchte. Ich versuchte konzentriert zu bleiben um meine Motive
ins rechte Licht zu rücken, doch immer wieder wurde ich von der Schönheit des Waldes in den Bann gezogen, der dicht gewebte Blütenteppich vernebelte mir scheinbar die Sinne.
Ich wanderte so durch den Wald, hin und wieder begegneten mir andere Fotografen, manchmal auch ein Park Ranger der nach dem Rechten sah. Trotz der zahlreichen Hinweisschilder fallen links und rechts der Pfade immer wieder platt getretene Blumen auf. Sie sterben ab und wachsen nicht mehr nach. Das ist ignorant und respektlos, jeder Besucher sollte darauf achten, dass dieses einzigartige Ökosystem geschützt wird und intakt bleibt.
OP DE PADEN BLIJVEN AUB! - AUF DEN WEGEN BLEIBEN!
Es gibt kaum eine Stelle in diesem Wald, wo es einem nicht möglich ist eindrucksvolle Detailaufnahmen zu machen. Dabei finde ich die Verwendung einer Offenblende in Verbindung mit einer langen Brennweite sehr interessant. Das 'Spiel' mit der Schärfe lässt die Szene räumlich wirken und die fokussierten Details werden bildwirksam hervorgehoben.


Um den eigentlichen Hauptdarsteller in diesem einzigartigen Naturmuseum nicht zu vergessen, habe ich natürlich auch die blauen Blumen, welche diesen Ort so aussergewöhnlich machen, genauer unter die Lupe genommen. Die sogenannten Hasenglöckchen (englisch: Bluebells) oder auch (Botanischer Name: Hyacinthoides) genannt, sind auch solo gezeigt, ziemlich attraktiv. Sie gehören zur Familie der Spargelgewächse.
Abschließend möchte ich behaupten, dass sich selbst einem erfahrenen Natur- und Landschaftsfotografen im Blauen Wald von Hallerbos, eine beinahe unerschöpfliche Auswahl an Motiven erschließt. Nur ein paar Stunden reichen nicht aus, um dieses Farbspektakel in allen seinen Facetten fotografisch einzufangen. Es ist übrigens zu empfehlen vom Weitwinkel-, Tele- sowie Makroobjektiv alles in die Fototasche einzupacken.
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Bettina Dittmann (Dienstag, 09 Mai 2017 22:02)
Liebe Christiane,
ich bin verzaubert von deinen wundervollen Waldaufnahmen !
Dieser herrliche Teppich aus Hasenglöckchen bietet eine fantastische Kulisse, die du exzellent in Szene setzt. Ich werde mich auf deinem Blog morgen mal noch weiter umschauen, denn heute fehlt mir leider die Zeit :-(
Es sendet dir herzliche Grüße
Bettina
Christiane Dreher (Donnerstag, 11 Mai 2017 21:29)
Vielen Dank für deinen Besuch Bettina. Freut mich, wenn die Serie dir gefällt.
Rolf (Dienstag, 22 August 2017 09:41)
Hallo Christiane,
was muss das für ein Erlebnis sein diesen blauen Waldboden um sich zu haben und zu riechen. Toll hast Du diese Eindrücke (leider kann man nicht riechen *g*) festgehalten und Danke fürs Zeigen.
Schade dass dieser Wald doch relativ weit von mir weg ist, dort könnte ich mich auch mal fotografisch austoben ;-)
Liebe Grüße
Rolf
Christiane Dreher (Dienstag, 22 August 2017 10:41)
Vielen Dank für deinen Besuch Rolf. Freue mich wenn die Fotos dir gefallen, ein Besuch im 'Blauen Wald' lohnt sich allemal. Ende April / Anfang Mai ist die beste Zeit dafür.
Manu (Dienstag, 12 September 2017 16:12)
Hallo, das sind wirklich wunderschöne Aufnahmen von diesem blauen Teppich. Das muss in natura ein toller Augenblick sein, so richtig mitten drin zu sein. Und schön ist es, dass sich solche Anblicke jedes Jahr wiederholen :-)Wenn der Mensch die Natur in Ruhe lässt.
Christiane Dreher (Mittwoch, 13 September 2017 12:16)
Besten Dank Manu, das freut mich wirklich sehr. Schön, dass dir meine Aufnahmen gefallen ;-)